10/11/2008

Togariro Moonlight Crossing 10.10. – 11.10.

Dieses Wochenende sollte es noch einmal – wahrscheinlich das letzte Mal – Richtung Mt. Ruapheu gehen. Ziel diesmal aber nicht der Berg selber, sondern seine Schwesterberge, Mt Ngaruha (keine Ahnung, wie es geschrieben wird) und Mt. Togariro. Zu Füßen dieser beiden liegt der berühmteste Tageswanderweg Neuseelands, das Tongariro Crossing. Was macht es so berühmt? Hauptsächlich seine Lage in einer hoch thermalaktiven Gegend. Auf dem Wanderweg, den man locker in 6h läuft liegen einige Thermale Quellen und viele skurril aussehende Vulkangesteinsformationen. Eigentlich nur ein Wanderweg im Sommer für normale Tramper wird es zur Spielzone für Bergsteiger im Winter. Leider auch schon so populär, dass es auch hier im Winter zu regelrechten Schlangen an den Anstiegen kommt. Richard, der Tourführer des New Zealand Apline Clubs hat sich für dieses Wochenende deshalb etwas ganz besonders ausgedacht. Wir machen die Wanderung, nicht wie alle anderen bei Tag, sondern starten Samstagabend um 19Uhr kurz bevor die Sonne untergeht. Wir wollen zwar nicht die normale Route, weil wir ohnehin Ice-Äxte und Steigeisen dabei haben, aber auch wir werden wohl so ca. 6h brauchen, um bei der Hütte anzukommen. Unsere Begleiter sind ein Ehepaar und ein Freund deren in den besten 60er Jahren. Aber wie das ja immer so ist: die Altenleute sind unglaublich zäh, wenn es ums wandern geht.

Wir waren dann auch wie erhofft fast die einzigen, die diese Nacht unterwegs waren. Wir haben nur zwei andere Kletterer noch getroffen. Einige unserer Abzweige vom normalen Weg haben uns auf Platos geführt, die im Mondschein (es war fast Vollmond) an den Mond erinnern. Alles überraschend hell um einen herum vom Schnee und dann Platos, die sich über vielleicht einen knappen Kilometer erschrecken. Der Schnee erscheint aber im Mondschein nicht wirklich weiß, wie am Tag, sondern nimmt irgendwie diese Mondfärbung an. Sehr interessant, nur leider unmöglich wirklich auf Bilder zu bannen oder in Worte zu fassen.

Die Fitness der älteren Weggefährten und das Hüttenglück war nicht ganz auf unserer Seite dieses Mal. Zu erst mussten wir uns gegen eine Gipfelbesteigung des Mt. Tongariro für heute Nacht entscheiden und dann sind wir in der Hütte gegen 1Uhr angekommen und sie war schon bis auf den letzten Platz ausgefüllt. Es sind Schulferien und somit sind die meisten Gäste auch noch Kinder. Das heißt also für Kathrin und mich auf dem harten Holzfußboden schlafen. Die anderen älteren Leutchen hatten dann doch noch einen Platz gefunden.

Am Tag drauf sind wir recht früh raus, haben uns von dem älteren „Balast“ verabschiedet (sie haben eine Abkürzung Richtung Straße vom Berg genommen) und sind gleich Richtung Mt. Tongariro aufgebrochen. Den haben wir dann auch noch bestiegen, was recht spektakulär am Tag zu dieser Jahreszeit ist. Es ist später Winter, sodass man außer an den umliegenden Gipfeln und den kurzen Hänge der Berge überhaupt kein Schnee mehr liegt. Außerdem ist unglaublich schöner Sonnenschein, der an einen Sommertag erinnert. Die grünen Neuseelandwiesen scheinen nur einen Steinwurf entfernt und wir stehen mit Ice-Äxten, Steigeisen und Winterbekleidung auf einem kleinen Aussichtspunkt. Die Besteigung des Mt. Ngaurua haben wir aus Zeitgründen nicht mehr geschafft. Es ist schon Sonntag und wir müssen morgen wieder arbeiten.

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